Mehr als 150 Teilnehmer nahmen beim dritten von den fünf Läufen zur Barnimer Winterlaufserie teil. Es galt für die Starter in einer bestimmten Zeit je nach Altersklasse möglichst viel Distanz zurückzulegen.

"Teilnehmerrekord? Kann schon sein. Sonst hatten wir immer so um die 120 Teilnehmer hier", sagte Sabine Preuß, Abteilungsleiterin der veranstaltenden Eberswalder Motor-Leichtathleten. Zum ersten Mal waren bei der Organisation auch die Eberswalder Elan-Läufer mit eingebunden. Super äußere Bedingungen hatten die Läufer, strahlenden Sonnenschein, angenehme Lauftemperatur, nur der Untergrund war matschig. Dafür hatten die vielen fleißigen Helfer im Fritz-Lesch-Stadion stets ein Lächeln im Gesicht, das auch über den schweren Boden hinweghalf.

Fast ein Drittel aller Teilnehmer gingen über die 15 Minuten auf Rundenjagd. Mit einer großen Gruppe kleiner Läufer war Nicole Gentzmann vom PSV Basdorf in die Kreisstadt gekommen. "Natürlich sind wir bei dem Lauf dabei. Das ist so ein wenigauch Jahresauftakt", sagte sie. 2012 hatte sie die jungen Basdorfer Leichtathleten übernommen, die Gruppe so vor dem drohenden Aus bewahrt. Mittlerweile trainieren dort wieder zwei Übungsleiter etwa 30 Kinder, die Tendenz ist zunehmend.

Wer war beim Nachwuchs der Bernauer Lauffreunde aufgeregter, Vater Sebastian Rehm oder Sohn Alessandro? Insgesamt acht junge Bernauer waren am Start und allesamt zeigten sich in guter Frühform des Jahres. Alessandro startete in der U 12, legte in der Viertelstunde genau 3460 Meter zurück und verwies alle anderen männlichen Starter bis hoch zur U 16 auf die Plätze. Nur an Blanka Dörfel kam er nicht heran. Fast 400 Meter mehr lief sie in der gleichen Zeit. "Es war ein ganz gutes Training", sagte die Eberswalderin, die nun auf ihrer Sportschule für den LC Cottbus startet. Große Ziele hat sie sich für dieses Jahr gesetzt. So will sich die 14-Jährige über die Deutsche Meisterschaft für die Europäischen Titelkämpfe qualifizieren. Die Mittelstrecken sind ihr Spezialgebiet, ihre 2,16 Minuten über 800 Meter sind deutsche Spitze und diese Zeit will sie 2017 noch um zwei Sekunden unterbieten. "Das schafft sie", war sich ihre Mutter Manja Dörfel sicher, deren Sportbegeisterung sie ihrer Tochter vererbt hat.

Eine Generalprobe war der Lauf für die Zwillinge Ellis und Emily Fritsche sowie Marie Volz für die Landesmeisterschaft an diesem Wochenende. Amtierende Titelträger sind die jungen Eberswalder im Team und wollen es auch bleiben. "Es kann sein, dass nicht alle mitfahren können", sagte Marie Volz. "Aber wir versuchen trotzdem wieder zu gewinnen", fügten alle drei recht optimistisch noch hinzu.

Mit der Sonne um die Wette strahlte der Bernauer Dieter Baumgart beim Warmmachen für den Stundenlauf. "Super Wetter, so macht das doch Spaß", rief er beim vorbeilaufen zu. Etwas geschwächt durch eine überstandene Erkältung ging der Eberswalder Dirk Heise vom Eberswalder SV team orange ins Rennen. In den Vorjahren legte er 16 Kilometer über die 60 Minuten zurück, doch diesmal hatte er vor dem Start Bedenken. "Der Boden ist doch recht schwer, da wird diese Strecke kaum möglich sein", sagte er vor dem Start. Er sollte recht behalten.

Lange Zeit bildete er mit Dieter Baumgärtner das Spitzenduo, das fast einsam seine Runden zog. Doch im Verlauf musste Dirk Heise zurückstecken und kam als Fünfter ins Ziel. "Es ist nur ein Trainingslauf, mein Fokus liegt auf den Triathlon-Wettkämpfen im Jahresverlauf", sagte der bald 48-Jährige. Besonderer Höhepunkt soll für ihn der Hamburg-Marathon werden, den er unter drei Stunden bewältigen möchte.

Einsam seine Runden, aber auch kontinuierlich, zog Helmut Rühl, der in den 60 Minuten mehr als 7600 Meter zurücklegte. Das Besondere an dem Bernauer ist, er war ältester Starter und wird bald 88 Jahre alt.