Wie in vielen anderen Bereichen ging über mehrere Monate fast gar nichts im Sport, so auch in der Leichtathletik. Im Laufe der Zeit wurden Regelungen angepasst und Öffnungsschritte beschlossen. Durch ein umfangreiches Hygienekonzept war es uns sowie unseren Sportlerinnen und Sportlern endlich wieder möglich, zusammen zu sein und gemeinsam zu trainieren.

Glücklicherweise verbesserte sich die Situation in den letzten Monaten, sodass auch wieder Wettkämpfe organisiert werden können. Am vergangenen Wochenende konnten so die Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften der Frauen, Männer, U20 und U18 gemeinsam mit den Landesmeisterschaften der U16 in Berlin-Hohenschönhausen stattfinden. Das Hygienekonzept sah u. a. vor, dass jede bzw. jeder einen 3G-Nachweis vorlegen musste. Anders als sonst mussten die Sportler außerdem eigene Sportgeräte wie Kugeln, Disken und Speere mitbringen. Diese mussten vor Wettkampfbeginn natürlich noch bei den Kampfrichtern gewogen werden.

Insgesamt vier Sportlerinnen der LG Uckermark-Barnim nahmen an diesen Meisterschaften teil. Eine von ihnen war Christina Wilke vom SV Motor Eberswalde. Die 27-Jährige ging bei den Frauen im Kugelstoßen und Speerwerfen an den Start. Und das mit Erfolg.

Nach eineinhalb Jahren war dies der zweite Wettkampf für Christina. Eine Verletzung an der Bizepssehne zwang sie im letzten Jahr zu einer längeren Pause. Erst in den Wintermonaten begann sie allmählich wieder mit dem Training. Entsprechend vorsichtig war sie vor zwei Monaten, als sie das erste mal wieder mit vollem Anlauf den Speer warf.

Der Wettkampf begann für Christina am Samstag mit dem Kugelstoßen. „Ich war total aufgeregt, weil ich schon lange nicht mehr an Wettkämpfen teilgenommen hatte und weil ich anhand der Meldeleistungen als Favoritin galt“, so die 27-Jährige. Doch die erfahrende Leichtathletin konnte gleich am Anfang zeigen, was sie drauf hat. Schon im ersten Versuch setzte sie sich mit 11,03 m und mit großem Abstand an die Spitze des Teilnehmerfeldes. Beim zweiten Versuch wurden es mit 11,06 m sogar noch drei Zentimeter weiter. Schlussendlich gelang es den anderen Teilnehmerinnen nicht mehr, an die Weite der Barnimerin heranzukommen und so gewann sie mit einem Abstand von über 80 Zentimetern zur Zweitplatzierten die Goldmedaille.

Am Sonntag ging es für Christina dann mit dem Speerwerfen weiter. „Ich war sehr aufgeregt, weil ich nur schwer einschätzen konnte, ob ich nach der Verletzung auch die volle Leistung abrufen kann.“ Trotz der fehlenden Routine lief es für sie besser als gedacht, denn bis zum letzten Versuch lag die 27-Jährige mit 32,95 m bereits auf dem dritten Platz. Sie steckte alles in den letzten Wurf und kam mit 35,06 m fast an ihre persönliche Bestleistung von 35,19 m heran. Mit einem knappen Vorsprung von nur zwei Zentimetern katapultierte sie sich auf den ersten Platz, den ihr auch die anderen Sportlerinnen nicht mehr nehmen konnten. „Das war verrückt. Ich habe versucht zu vergessen, dass ich verletzt war. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit werfen kann und war einfach nur mega glücklich“, berichtete sie.

Auch wir gratulieren Christina Wilke zu den beiden Gold-Medaillen, wünschen weiterhin viel Erfolg und vor allem eine verletzungsfreie Saison.