In Eberswalde trafen sich 308 Leichtathleten aus 23 Vereinen der Altersklassen U12 und U14, um die besten Teams bei den Landesmeisterschaften zu ermitteln. Mit Silber, Bronze sowie einem vierten Platz mischten die Sportler der LG Barnim/Uckermark weit vorn mit. Frohe Botschaft brachte der Jugendwart der Brandenburgischen Leichtathleten zur Team-Meisterschaft mit ins Fritz-Lesch-Stadion. "Die neuen Leistungsstützpunkte des Landes sind benannt, Eberswalde ist wieder mit dabei", sagte Martin Hase vor dem Wettkampf. Eine offizielle Ernennungsurkunde soll noch folgen.

Ob dies zusätzliche Motivation für die Starter der LG Barnim/Uckermark war, sei dahingestellt. Aber im direktem Wettkampf mit Teilnehmern der Sportschulen des Landes, brauchten sie den Vergleich nicht scheuen. Im Gegenteil. Seit September ist auch die Eberswalderin Marie Volz in Potsdam Sportschülerin. Trotzdem startet sie noch für ihren Verein Motor Eberswalde und ist somit auch in der Leichtathletikgemeinschaft Barnim/Uckermark, einem Zusammenschluss mehrerer Vereine, aktiv. Mit 10,72 Sekunden über 60 Meter Hürden gelang der Zwölfjährigen beim Auftakt nicht nur der Sieg ihres Laufes der U-14-Konkurrenz, sondern auch eine neue persönliche Bestleistung. "Mal abwarten, ob es bestätigt wird, das wäre schon schön. Bisher stand meine Bestmarke bei 10,80 Sekunden", sagte sie nach dem Zieleinlauf.

Mit neuer persönlicher Bestleistung konnte auch ihre Mannschaftskollegin Joane Schoppa im Hochsprung aufwarten. "Vorgenommen habe ich mir heute so 1,56 Meter", sagte sie vor dem Start der Einzeldisziplin. Ohne Fehlversuch beendete sie die Konkurrenz mit einer Höhe von 1,55 Meter. "Ich hätte ihr auch heute eine 1,60 zugetraut, aber sie wollte ihre Kräfte noch für andere Starts sparen", berichtete die Eberswalder Trainerin Sabine Preuß. Stolz war sie auf die Leistungen ihrer Schützlinge aller Altersklassen, aber auch auf den reibungslosen Wettkampf in eigner Heimstätte. "Es ist hier ein tolles Leichtathletik-Stadion, auch wenn es sicher einige Dinge zu tun gibt. Wir sind gern hier", meinte Landes-Jugendwart Martin Hase.

Ein Moment, der richtig unter die Haut ging, war der Einlauf der 800 Meter der U-12-Mädchen. Kein Fußballverein konnte wohl jemals anselber Stätte so eine Spannung und lautstarke Begeisterung erzeugen, wie die jungen Läuferinnen beim Zieleinlauf. Emiliy Bucks von der LG Barnim/Uckermark kam mit großen Vorsprung ins Ziel. Dahinter warf sich Inga Ducke völlig verausgabt als Zweite über die Ziellinie und kurz darauf kümmerte sich Mara, ebenfalls mit zwei Stadionrunden in den Beinen, um die am Boden liegende Zwillingsschwester. "Das ist genau mein Ding, die Mittelstrecke über 800 Meter", erklärte die Bernauerin Emiliy Bucks freudestrahlend. Noch mehr Freude kam bei dem Mädchen-Team auf, als sie am Ende die Glückwünsche für den dritten Platz der Landesmeisterschaften entgegennehmen konnten.

Bereits vor dem Wettkampf hatte der Wandlitzer Erik Vetter seinen Landesmeistertitel schon in der Tasche. Als Schnellster seiner Altersklasse über den 50-m-Sprint war er natürlich auch im Teamwettkampf über diese Disziplin favorisiert. In seinem Lauf war keiner schneller als der zehnjährige Blondschopf (7,79 Sekunden), aber richtig zufrieden wirkte er nicht. "Eigentlich wollte er eine neue Bestzeit laufen, seine alte liegt bei 7,6 Sekunden", verriet sein Vater Hendrik Vetter. "Wenn nicht heute, dann klappt es eben ein anderes Mal", tröstete er seinen Sprössling.

Einen großen Beitrag zum Vizelandesmeistertitel der U12-Jungen der LG Barnim/Uckermark leistete auch der Eberswalder Junus Ziri. Über 800 Meter schaffte er eine durchaus gute Zeit von 2:48,95 Minuten, obwohl es nicht seine Lieblingsdisziplin ist, wie er vor dem Lauf hinter vorgehaltener Hand verriet.